Seit einigen Monaten besitze ich eine Aiptek Sportycam Z3. Normalerweise stehe ich Produkten aus dem Hause Aiptek eher skeptisch gegenüber, aber die Sportycam Z3 hat mich hinsichtlich des Preis-/Leistungsverhältnisses doch überrascht.
Die Aiptek-Kamera ist im Vergleich mit vielen anderen Actioncams sehr gut ausgestattet. Neben der eigentlichen Kamera befindet sich u. a. ein wasserdichtes Gehäuse, eine drahtlose Fernbedienung und verschiedene andere Halterungen und Befestigungen im Lieferumfang.
Dadurch, dass die Fernbedienung serienmäßig ist, bietet es sich an, die Aiptek als Helmkamera zu verwenden. Leider fehlt die Rückmeldung, in welchem Modus sich die Kamera befindet. Das ist z. B. bei den WiFi-BacPacs, die als Zubehör für meine GoPro-Actioncams erhältlich sind, besser gelöst. Allerdings haben diese Teile auch ihren Preis.
Bei eBay habe ich ein Video-Transmitter-/Receiver-Set entdeckt, welches eigentlich für die drahtlose Übertragung des Videosignals einer Rückfahrkamera an ein Display im Armaturenbereich vorgesehen ist. Das Ganze hat inkl. Versand 17 EUR gekostet, so dass ich mir gedacht habe, dass ich einen Umbau versuchen könnte. Hauptsächliches Problem war, dass mir keiner sagen konnte, mit welcher Spannung die Geräte intern laufen. Extern sind sie für 12 Volt – also der normalen PKW-Bordspannung – ausgelegt. Da muss doch etwas zu machen sein! 🙂
Kaum war die Lieferung da, schon habe ich die Geräte zerlegt. Wie ich gehofft hatte steckt in beiden Teilen ein simpler Spannungsregler auf 7805-Basis, der aus den 12 Volt Eingangsspannung elektronikverträgliche 5 Volt macht. Das Transmittermodul besteht aus einer Basisplatine, welche den Spannungsregler und eine Kontroll-LED enthält und huckepack den eigentlichen Tramsmitter trägt. Die Transmitterplatine habe ich abgelötet.
Als nächsten Schritt habe ich getestet, ob der Transmitter auch mit nur 3,7 Volt funktioniert, da der Akku der Aiptek-Kamera mit dieser Spannung funktioniert. Glück gehabt, funktioniert.
Die Sportycam hatte ich bereits vor längerer Zeit auf eine optionale externe Stromversorgung umgebaut. Sie bietet zwar einen USB-Anschluss, über den die Kamera auch geladen wird, aber leider kann man nicht gleichzeitig laden und filmen. Daher habe ich die Ecke, die die Trageschlaufe aufnehmen soll, ein wenig umgearbeitet und eine 2,5 mm-Klinkenbuchse mit integriertem Umschalter eingebaut. Wenn ein Klinkenstecker eingesteckt wird, so erfolgt die Spannungsversorgung der Kamera extern, wird der Stecker herausgezogen, wird der Akku wieder aktiv. Geladen wird der Akku weiterhin über die USB-Buchse.
Durch den bereits erfolgten Umbau der Spannungsversorgung hatte ich die Kamera bereits geöffnet, das Thema Garantie war keins mehr und ich konnte ohne Rücksicht auf Verluste herumwerkeln. Daher versuchte ich, ob das Transmittermodul nicht vielleicht noch ins Kameragehäuse passt. Leider ist der Quarz zu dick, so dass sich die Kamera nicht mehr schließen lässt. Daher habe ich den Quarz ausgelötet und mittels zweier dünner Kabel an andere Stelle an anderer Stelle des Kameragehäuses untergebracht. Die Anschlusspunkte der Kabel habe ich in folgendem Foto markiert:
Nach dieser kleinen Modifikation passte der Transmitter in das Kameragehäuse. Die Unterseite der Transmitterplatine habe ich mit Isolierband gegen die Platine der Kamera isoliert, dann habe ich Masse-, Versorgungsspannungs- und Videoanschluß am Transmitter angelötet. Den Quarz sowie die Antenne des Transmitters habe ich kunstvoll 😉 um das Objektiv der Kamera herumgelegt.
Unterhalb der Transmitterplatine habe ich doppelseitiges Klebeband angebracht, welches das Modul auf der Kameraplatine fixiert und der Zusammenbau der Kamera erleichtert wird. Beim Zusammensetzen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Kabel eingequetscht werden und nichts auf Zug oder Druck ist. Aiptek hat diesen Umbau ja nicht vorgesehen, deswegen ist es natürlich mit entsprechender Vorsicht durchzuführen.
Damit das Transmittermodul ein Videosignal erhält ist es erforderlich, in die serienmäßig an der Sportycam vorhandene Video Out-Buchse einen 4poligen 2,5 mm-Klinkenstecker anzuschließen. Da die Kamera dann nicht mehr in das wasserdichte Gehäuse passt, hab ich einen solchen Stecker abgeschnitten, so dass er nach dem Einstecken nur noch einen knappen Millimeter aus der Kamera herausguckt.
Das war’s schon. Zeitlicher Aufwand ca. zwei Stunden. Wie immer gilt: ich dokumentiere hier nur meine Basteleien – wenn es jemand nachmachen möchte, tut er/sie das natürlich immer auf eigene Gefahr, ich übernehme keinerlei Haftung!
Hier noch eine kleine Demo, wie die Kamera mit dem 4,3 Zoll-Display zusammenspielt. Das Display wird rechts am Lenker meines Motorrads angebracht, deswegen auch die RAM Mount-Befestigung.
httpvh://www.youtube.com/watch?v=RmKfzw-eA5g
Hi,
leider ist das Video nicht mehr zu erreichen, aber die Idee das Umzubauen gefällt mir. Man könnte es ausweiten.
Weiter so…..
Markus
Naja, der Beitrag ist jetzt fast 5 Jahre alt und die Aiptek-Kamera ist heute altes Eisen. Hat gut funktioniert, war aber leider ein Akkufresser und die Aiptek hat blöderweise einen fest eingebauten Akku. Bestimmt liegt die Kamera noch irgendwo in der Bastelkiste und wird irgendwann mal für ein Projekt exhumiert – wer weiss es? Mittlerweile bin ich auf Sony-Actioncams AV-S200 umgestiegen, die ihr Live-Bild per Funk direkt auf ein kleines Display senden. Für mich am Motorrad die derzeit beste Lösung, vor allem bezahlbar.
Nice!!!