Power-Mütze – Cardo Scala Rider im Nolan N104

Power-Mütze – Cardo Scala Rider im Nolan N104
Cardo G9 Draufsicht
Cardo G9 Draufsicht
Cardo Scala Rider G9 am N104

Vor einigen Tagen habe ich mir ein Bluetooth-Headset von Cardo zugelegt. Es wird in den Motorradhelm ein- bzw. angebaut und ermöglicht es mir, die Ansagen des Navis zu hören und mit meinen Mitfahrern während unserer Motorradtouren zu sprechen. Nebenbei bietet das Cardo Scala Rider G9 auch noch die Möglichkeit des Empfangs von UKW-Radio, was wegen des Verkehrsfunks insbesondere auf längeren Autobahnetappen von Vorteil ist. Nebenbei wäre auch Telefonieren während der Fahrt (legal!) möglich, aber diese Funktion benötige ich nicht.

Der Scala Rider G9 ist ein universell passendes Gerät, es passt praktisch an jede Art von Helmen – egal ob Klapp-, Integral- oder Jethelm. Mitgeliefert werden ein Mini-Mikrofon mit Kabel zum Einbau in einen Integralhelm sowie ein Schwanenhalsmikrofon, welches bei Jet- oder Klapphelmen verwendet wird.

Seit der letzten Motorradsaison nutze ich den Nolan N104-Klapphelm. Dieser Helm ist für den Einbau des originalen Nolan B4-Bluetooth-Headsets vorbereitet und verfügt daher über entsprechende Aussparungen für die Lautsprecher in Ohrnähe sowie für ein Schwanenhalsmikrofon.

Das Cardo-System ist aufgrund der universellen Verwendbarkeit so konzipiert, dass man mittels eines Klemm- oder Klebeverfahrens das komplette Gerät mitsamt Mikrofon an der linken Helmseite anbringt. An dieser Steuereinheit wird auch das für meinen Helm zu verwendende Schwanenhalsmikrofon befestigt und dann unter dem unteren Helmrand „durchgebogen“, um das Mikro vor den Mund zu bugsieren. Das gefällt mir überhaupt nicht, da ich ständig den Schwanenhals nachbiegen musste, wenn der Helm geöffnet und auf- bzw. abgesetzt wurde.

Also habe ich den Helm zerlegt, was beim N104 sehr einfach geht. Es ist nur eine einzige Innensechskantschraube an der Rückseite des Helms zu lösen, dann kann man den Kantenschutz abnehmen und die komplette Polsterung entfernen. Die Polster sind alle nur eingeklickt, beim Herausnehmen sollte man also entsprechend vorsichtig zu Werke gehen, um die Klickverschlüsse nicht zu beschädigen.

Auf der linken Helmseite befindet sich eine schwarze Plastikabdeckung, die für die Montage des B4-Headsets gedacht ist. Diese Abdeckung habe ich entfernt. Die beiden dadurch freigelegten Löcher haben den gleichen Abstand wie die beiden Schrauben der Klemmbefestigung des G9. Die „Klammer“ am G9 habe ich entfernt, so dass die beiden Gewinde frei liegen. So wird später das G9 am Helm befestigt.

Das Mikrofon möchte ich gern an der Stelle anbringen, an der das Originalmikro ebenfalls angebracht würde. Dazu reicht aber der Schwanenhals nicht aus, da dieser Befestigungspunkt rechts vom Mund ist. Daher habe ich ein kleines Verlängerungskabel angefertigt, welches an einem Ende einen 3,5 mm-Mono-Klinkenstecker besitzt und am anderen Ende eine ebensolche Buchse zur Aufnahme des Mikrofons. Das Mikrofon selbst wollte ich nicht modifizieren.

Die Stelle, wo der Schwanenhals aus der Helmschale austritt (es ist werksseitig eine kleine Aussparung vorhanden), habe ich zum Schutz mit etwas Gewebeklebeband umwickelt. Wie das Mikrofon mit dem Verlängerungskabel seitlich in der Helmschale positioniert wurde kann man gut auf den Fotos unten erkennen.

Die Lautsprecher des Cardo-Headsets passen perfekt in die Aussparungen in der Helm-Innenausstattung. Damit sie nicht herausrutschen können, habe ich sie jeweils mit ein wenig Klettband befestigt.

Im Anschluss habe ich wie oben erwähnt durch die beiden seitlichen Bohrungen die G9-Steuereinheit mit den Schrauben befestigt, die vorher zum Befestigen der Klammer verwendet wurden. Hält perfekt!

Zum Abschluss wurden dann noch die Kabel zum Mikrofon und zu beiden Lautsprechern sauber und knickfrei verlegt und die Innenausstattung des Helms wieder angebracht. Damit die Kabel nicht geknickt werden, habe ich aus dem Kunststoff-Kantenschutz, der als allererstes bei der Demontage entfernt wurde, eine ca. 4 x 4 mm große Aussparung eingeschnitten. Das fällt auch nicht weiter auf, wenn das G9 einmal entfernt werden sollte und beeinträchtigt den Helm selbstverständlich weder in seiner Schutzwirkung noch optisch.

Der gesamte Zeitaufwand für den Einbau inkl. der Anfertigung des Kabels betrug ca. eine Stunde.

8 Comments

  1. André

    Hallo Armin,
    deine Idee der Befestigung vom G9 am Nolan gefällt mir.
    Ich habe auch einen Nolan, allerdings ist es ein N90. Da kann man das G9 ja auch nicht von unten an den Rand klemmen, zumindest nicht ohne Probleme. Der N90/91 hat ja uch diese Plastikabdeckung zur Aufnahme vom N-Com. Nur ist die größer als beim N104. Glaubst du das ich dort das G9 befestigen könnte? Kabelverlegung im Helm ist gleich dem N104.
    Für einen guten Tipp vom Frickelmaster wäre ich sehr dankbar.

    Gruß
    André

    • Armin

      Hallo André,

      die Kunststoffabdeckung kannst Du ja ganz einfach ausklipsen und nachsehen, wie die Befestigungsmöglichkeiten sind. Mit ein bisschen Glück passen die Gewinde und Du kannst das G9 so wie ich montieren. Ansonsten wäre meine Empfehlung die gleiche wie mein Tipp an Reiner – ggf. mit einem Stück dünnes Alublech oder Kunststoff einen Adapter bauen, den Du am Helm anschraubst und dann das G9 an der Adapterplatte anbringst.

      Auch hier der Hinweis: keinesfalls irgendwelche Veränderungen am Helm vornehmen, da diese bei einem Unfall die Schutzwirkung einschränken oder komplett aufheben können. Immer nur mit Adaptern oder Modifikationen am G9 arbeiten und diese dann an den gegebenen Bohrungen und Gewinden am Helm anbringen.

      Grüssings
      Armin

  2. Reiner

    Hallo Armin, liest sich ja ganz gut. Ich habe das scala rider – Teamset. Da passen die vorhandenen Löcher und die dazu vorgesehenen Schrauben nicht in den Nolan n 104. Was nu.. Gibt es hier irgendwelche Erfahrungen wie man das scala rider doch noch verbauen kann?
    Viele Grüße aus dem Schwabenland. Reiner

    • Armin

      Hallo Reiner,

      leider habe ich mit dem Scala Rider-Teamset keine Erfahrungen. Spontan fiele mir dazu ein, dass man evtl. eine kleine Adapterplatte aus Alublech oder Kunststoff anfertigen könnte. So könntest Du die jeweils vorhandenen Bohrungen bzw. Gewinde im Cardo-Teil und im Helm nutzen.

      Auf keinen Fall würde ich Löcher in den Helm bohren – da schafft man vielleicht unbewusst Sollbruchstellen, die „im Falle eines Falles“ sehr kontraproduktiv sein können.

      Fröhliches Frickeln!

      Grüssings
      Armin

  3. von Wolfframsdorff

    hallöchen,
    wo hast du den 3,5 mm-Mono-Klinkenstecker her würde das auch gerne mit meinen Schwanenhals machen.

    • Armin

      Die Stecker bekommst Du überall im Elektronikfachhandel bzw. -versand. Ich kauf Stecker meistens bei Reichelt (www.reichelt.de) oder bei Einzelteilen auch schonmal per eBay… kosten nur ein paar Cent 😉

      • Wolfframsdorff

        danke für die schnelle Anwort kann mann auch 3,5 mm-Sterio-Klinkenstecker nehmen sowas habe ich bei e-bay gefunden

        • Armin

          Immer Mono nehmen – das Mikro ist ja auch Mono! Und die Klinkenbuchse nicht vergessen, schließlich ist’s ja eine Art Verlängerungskabel…

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